25. April 2011

Ein Zeitzeuge berichtet aus dem Wald

Es war ein Tag wie jeder Andere. Mal trist, dann etwas Sonne und schließlich auch noch ein paar Regentropfen. Ich schlenderte, so wie's halt meine Art ist, planlos und ohne eigentliches Ziel durch die Botanik. Da hörte ich auf einmal seltsame Töne!......Oder war's doch nichts?.....Etwa eine groß angelegte Täuschung? Wie schon so oft?
Ein nicht genau definierbarer, weinerlicher Singsang traf auf meine Ohren. Was war das nur für ein eigentümliches, noch nie gehörtes Geräusch? Behutsam näherte ich mich den bisher nicht gehörten Urlauten und stand plötzlich vor der Gestalt eines uralten Männleins, die auf einem etwa fünfzig Zentimeter hohen, leicht verrotteten Baumstumpf stehend, auf den vor ihm liegenden freien Platz lebhaft hinuntergestikulierte. Und das mitten im Wald. Bei meinem Näherkommen sah er mich vollkommen irre, aber doch ein wenig verwundert an. Auf meine Frage, was er denn hier mache und was das Ganze eigentlich soll, schrie er mich urplötzlich und völlig unerwartet mit den folgenden Worten lautstark an:

"Pst!....Sei still! Siehst Du nicht die vielen Leute hier, die da um mich herumstehen und gerne hören möchten, was ich zu sagen habe? Also still jetzt!....Sapperlott!"

Vergebens sah ich mich nach all den "vielen Leuten" um, und dachte kurz: "Aha, noch ein Verrückter mehr auf dieser Welt" und zog mein Mikro aus der Tasche. Das wollte ich doch wenigstens noch festhalten, um mir selbst schlüssig zu beweisen, dass ich nicht schon wieder einem meiner Träume zum Opfer gefallen bin.

 Es war lauter wirres Zeug, das er von sich gab. Nur Unsinn, der heutzutage ganz bestimmt keinen Käufer findet.

Dennoch, und nur spaßeshalber möchte ich ganz gern etwas von diesem komischen Gequassel,
das mir der Zufall in die Hände spielte, und das normalerweise sowieso keine alte Sau interessiert, zum Besten geben.

Wie ich leidlich mitbekommen habe, soll es sich um "Bildung" oder so was handeln. Na der muss reden! Also ich glaub's jedenfalls nicht.
Stoßweise vorgetragen mit kleinen Pausen zwischen den einzelnen Sätzen wirkte alles doch sehr abgehackt und gewöhnungsbedürftig. Aber was soll's.

H.P. 

So in etwa klang das Ganze:

Für's Leben, nicht die Schule lernen wir...........So tönt' es einst von den Kathedern...........Auf dass aus so genannten, ahnungslosen Kindern............ selbstbewusste Menschen werden mögen..............die starken Willens..............herrschende Strukturen nicht weiterführen.............auf die altgewohnte Weise.............Die
mit Ideen............den Ahnen fremd und sonderlich absurd erscheinend,...........ihren eignen Weg beschreiten..............Um dann mit neuen,.............ihnen von Natur aus innewohnenden,............nicht erblichen!...Talenten.............vorzustoßen in die Sphären,..........die noch kein Lehrer dieser Welt,........... der nicht kraft seiner Autorität............die Kinder aufschau'n ließ.............und seine ganze Weisheit...........nicht nur aus Routinen frü'hrer Tage schöpfte,...........je zuvor betreten konnte.............Der Glaube,..........einen jungen Menschen,...........(von allerhöchsten Amtspersonen alten Musters ausgerufen und besiegelt!)..........
mit ausgelaugten Dogmen zu beglücken sei genug!.......Genug?...........Die alte Leier zieht nicht mehr...........
Sie zementiert nur alte Regeln...........die ausgedacht von alles besser Wissenden............und ausgeführt von abgestumpften Knechten..............Was allerschlimmstenfalls nach Amok schreit!............Ein Kind sucht instinktiv,..............sich angstfrei in die Welt hineinzufühlen............um so den eignenWeg zu finden.........Denn über kurz und lang...........wird es die heute sicheren Gewerke und Getriebe aller Größen...........nicht mehr geben...........Auch diese sind wie alles Menschenwerk............der Sterblichkeit des Erdenseins anheimgegeben;..........und nur geschaffen, ihrer Zeit zu dienen..........Bis irgendwann das Neue kommt,......... das Unerwartete und Ungewusste!.........Schulen, die den anvertrauten Kindern...........nicht den Schutz gewähren,..........der bitter Nottut,.........um Talente oder Fähigkeiten jedes Einzelnen............mit Liebe zu erfassen, zu entwickeln,..........verdienen ihren Namen nicht!..........Sie richten nur zugrunde,..........töten alle Phantasie und Lebensfreude...........Eigenschaften, die zu höchsten Zielen führen..........Die Welt ums Wesentliche zu bereichern...........Denn nur dem Menschen ist's gegeben,............durch stetes Neu- und Umgestalten seines kleinen Universums............Und ohne aus Borniertheit, Arroganz und Dummheit........... seinen Mitgeschöpfen Schaden zuzufügen............Und der gesamten Schöpfung dafür Dank zu sagen.

Ende

Das gibt's doch alles nicht, oder? Also ehrlich............!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...